Donnerstag, 20. Januar 2011

[Leseeindruck] Mein fahler Freund

Habe mir gerade mal die Leseprobe zu “Mein fahler Freund” von Isaac Marion durchgelesen und hatte folgenden Leseeindruck:
Ein Zombie der seinen Alltag beschreibt, während um ihn herum die Welt in Chaos untergegangen ist und scheinbar sein einziges Highlight eine funktionierende Rolltreppe und gelegentliche Jagdausflüge mit anderen Zombiekumpanen in die nahegelegene Stadt sind – wären nicht die letzten Seiten der Leseprobe gewesen, wäre das zwar eine originelle Idee gewesen, aber ansonsten auch im wahrsten Sinne des Worte todlangweilig. Doch als R während einer Jagd auf Julie trifft und sich – dank der Erinnerungen ihres Freundes, den er gerade verspeist hat- in sie verliebt, gewinnt die Geschichte wirklich an Potential und Spannung. Was geschieht mit der einzigen Lebenden inmitten einer Bande von Zombies? Ist R in der Lage sich wirklich zu verlieben? Definitiv mal eine etwas andere Liebesgeschichte.
Stilistisch ist es sehr interessant, mit einem gehörigen Spritzer Ironie geschrieben. Schön – wenn auch im ersten Moment recht abstoßend – ist, dass der Autor sich nicht scheut wirklich makabere Situationen, die zum Alltagsleben eines Zombies nunmal dazugehören, auch detailiert zu beschreiben.
Ich würde es gerne weiterlesen, denn es ist eine nette, flüssig geschriebene und kurzweilige Geschichte. Außerdem interessiert es mich, wie der Autor diese Liebesgeschichte weiter umsetzen will – schließlich ist der Tod selbst das Hindernis.

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